Zum Inhalt springen

Lesungstexte

Die Lesungstexte finden Sie beim Klick auf den LINK.

Predigt zum 34. Sonntag im Jahreskreis

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

mit Machtworten ist das so eine Sache. Man darf sie nicht zu oft gebrauchen, sonst nutzen sie sich ab und erfüllen nicht mehr ihren Zweck, nämlich einen Streit zu befrieden. Machtworte habe eine eigene Autorität in sich, die von dem abhängt, der sie ausspricht. Machtworte sind Worte, die eine Wirkung haben. Sie sind ein zweischneidiges Schwert. Positive Machtworte tun gut, negative sind destruktiv. Wer immer wieder gesagt bekommt, „Du kannst eh nichts“ kann an so einem Machtwort zerbrechen. Es zersetzt ihn von innen her und verschließt die Zukunft. So ein Mensch schließt sich ein, und es ist ganz schwer, ihn noch zu erreichen. Wie anders doch die guten Machtworte: „Ich mag dich total!“, „Schön, dass Du da bist!“, „Du schaffst das, ich traue es dir zu.“, „Ich glaube an dich!“

Ein Machtwort haben wir auch heute im Evangelium gehört. Jesus spricht es am Kreuz kurz vor seinem eigenen Tod, und er sagt es zu einem rechtmäßig verurteilten Verbrecher. Der hatte ihn gebeten „Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.“ – und dann spricht Jesus tatsächlich dieses Machtwort „Heute noch wirst Du mit mir im Paradies sein.“ – Der erste offiziell – nicht vom Papst sondern von Jesus selbst – heiliggesprochene Mensch – ein Verbrecher. Warum gerade er? Warum nicht jemand mit besserem Leumund? Warum niemand von denen, die sonst vorne dran stehen? Das Evangelium gibt uns einen Hinweis: Wenn Jesus im Lukas-Evangelium dieses Wörtchen „heute“ spricht, dann sind das immer entscheidende Momente, in denen eine heillose Situation sich zum Besseren wendet. Das war so in der Weihnachtsgeschichte, als die Hirten hörten „Heute ist Euch der Retter geboren.“ Das war so bei der Antrittspredigt Jesu in Nazareth, als er sagte „Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt. Das war so als Zachäus Jesus sagen hört „Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden. Und das war eben so auch am Kreuz, als Jesus sein „Heute noch“ dem in der Tradition Dismas genannten Verbrecher zuruft. Kurz kann man sagen: Wo immer im Lukas-Evangelium dieses Wort „heute“ von Jesus gesprochen wird, da bricht mit Macht Gottes Welt in diese so unheile Welt ein. Dismas wird zum Bild der verwundeten Kreatur, die nach dem Schöpfer ruft und bekommt das Paradies geöffnet.

Schwestern und Brüder,

wir hören diesen Satz Jesu heute am Christkönigsfest. Jesus Macht zeigt sich in der Ohnmacht. Am Kreuz ist er wirklich der Allerletzte. In seinem Tod wird er in die tiefsten Abgründe des Menschen hinabsteigen, aber an Ostern ist er der Sieger. Der Hymnus aus dem Brief an die Gemeinde in Kollosä greift diesen Sieg Jesu auf. Das Lied gipfelt in dem Satz: „Alles im Himmel und auf Erden wollte Gott zu Christus führen, der Frieden gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut.“ Wir feiern heute den Friedenskönig Jesus, der gesiegt hat durch seine Hingabe und Liebe, die sich an dem Verbrecher rechts neben ihm manifestiert. Im heutigen Gottesdienst treten wir ein in Jesu „Heute“. Vom Kreuz herab sagt er auch uns Frieden zu, spricht dieses Machtwort, das die Mauern des Todes durchbricht und macht uns Mut, das Heute in seiner Spur zu leben. Vorbild kann uns hier die hl. Elisabeth sein, die in ihrer Zeit Jesu Erbarmen gelebt hat. Die vielen Legenden, die um sie kreisen, wollen deutlich machen: Dienst am Nächsten ist Gottesdienst. Amen

34. Sonntag im Jahreskreis

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

Aktuelle Informationen: