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Lesungstexte

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Predigt zum 28. Sonntag im Jahreskreis

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

„Das wird Konsequenzen haben!“, sagt der Chef zum Untergebenen, der einen großen Schaden verursacht hat. Unser Tun hat Konsequenzen, ob wir jemanden beleidigen, einen Unfall bauen, durch eine Prüfung fallen, den Partner enttäuschen oder eine Straftat begehen. Es hat Konsequenzen für andere und für uns selbst. Schon Kindern wird das von ihren Eltern bewusst gemacht: „Hört auf zu streiten, sonst gibt es heute kein Tablet oder keinen Ferneher mehr!“ Der Mensch lernt von klein auf, abzuschätzen, mit welchen Konsequenzen er zu rechnen hat: „Riskiere ich den Ärger mit den Eltern für den kurzfristigen Spaß oder kann ich mich gedulden und eine Belohnung erhoffen?“, „Wenn ich nur ein paar km/h schneller fahre, bekomme ich wegen Tachoungenauigkeit und Toleranz wahrscheinlich keinen Strafzettel“, „Wenn ich schön freundlich tue, bekomme ich, was ich will“. Die vier Wenn-Sätze aus dem 2. Timotheusbrief scheinen auf den ersten Blick auch Überlegungen zu sein, was ich zu erwarten habe, wenn ich mich zu Christus bekenne oder nicht. Da hieß es gerade: „Wenn wir nämlich mit Christus gestorben sind, werden wir auch mit ihm leben; wenn wir standhaft bleiben, werden wir auch mit ihm herrschen; wenn wir ihn verleugnen, wird auch er uns verleugnen.“ - Klassische Wenn-Dann-Sätze: Auf dieses Tun folgt logisch die Konsequenz. Aber dann gibt es da noch einen letzten Wenn-Dann-Satz in der Lesung, und der dreht alles: „Wenn wir untreu sind, bleibt er doch treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen“. Dieser Satz zeigt auf, dass egal, was wir tun, das eben keinen Einfluss auf Jesu Treue zu uns hat. Egal, wie viele Fehler und Schwächen und Sünden wir uns erlauben, aus Gottes Liebe können wir nicht herausfallen. Sie ist an keine Bedingung geknüpft. Er liebt uns nicht, weil wir gut sind, sondern schon vorher. Im Evangelium heilt Christus die Aussätzigen, ohne dass sie etwas leisten mussten. Alle sind geheilt, auch wenn nur einer sich bedankt. Diese bedingungslose Liebe hat der heilige Paulus, Autor des Briefes, am eigenen Leib erfahren. Er verfolgt die Christen und begegnet dennoch Christus, zunächst in der Vision vor Damaskus und dann auch in der Liebe der christlichen Gemeinde.

Schwestern und Brüder,

deswegen hat unser Handeln trotzdem Konsequenzen. Wenn wir Christus verleugnen, also nicht unseren Glauben in Wort und Tat bezeugen, dann wird er uns verleugnen. Wir verzichten dann auf die Möglichkeit, die Kraft des Evangeliums zu erfahren und spüren ein schlechtes Gewissen. Wenn wir standhaft bleiben, werden wir merken, dass wir gewappnet sind gegen äußere Einflüsse. Wir können die eigenen Bedürfnisse und Wünsche beherrschen, anstatt uns von ihnen bestimmen zu lassen. Wenn wir uns sogar so sehr aufgeben, dass wir alles tun für die Ausbreitung der Frohen Botschaft, wie Christus es am Kreuz getan hat, dann erfahren wir, was erfülltes Leben heißt.

Noch einmal: Mit unserer Selbstlosigkeit verdienen wir uns nicht Gottes Liebe. Wir können so nur handeln, wenn wir Gottes Liebe in unserem Leben erkennen und erfahren haben, wie der heilige Paulus. Dann sind hochherzige Verzichte und große Leiden zu ertragen, weil es zur größten Freude wird, wenn andere durch uns Gottes bedingungslose Liebe erfahren und hoffentlich auch erkennen. Dann ist es reine Liebe. Sie erwartet keine Gegenleistung. Vorhin im Tagesgebet hieß es: „Herr, unser Gott, deine Gnade komme uns zuvor und begleite uns, damit wir dein Wort in Herzen bewahren und immer bereit sind, das Gute zu tun.“ – Mich hat dieses Gebet nicht losgelassen. Es geht darum, Gottes Wort im Herzen zu bewahren. Aber das kann ich eben nur, wenn ich mich von Gott beschenkt und geliebt weiß. Weil erst dann spüre ich, wie kostbar Sätze aus der Bibel sein können, wie der von vorhin aus der Lesung: „Wenn wir untreu sind, bleibt er doch treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.“ Diesen Satz will ich in der kommenden Woche in meinem Herzen bewahren und hoffe dann auch, bereit zu sein, „das Gute zu tun.“ Das wird Konsequenzen haben in den Begegnungen der nächsten Tage. Wie Gott mir, so ich dir. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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