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Lesungstexte

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Predigt zum 26. Sonntag im Jahreskreis

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

die jüdische Bibel, weitgehend unser Altes Testament, besteht aus drei Teilen: Der Thora, also den fünf Büchern Mose, den Nebiim, also den Propheten und schließlich den Ketubim, also den Schriften. Am wichtigsten sind die Thora und die Propheten. Sie beanspruchen höchste Autorität und sollen das Leben aller Menschen jüdischen Glaubens prägen. Im Evangelium eben lässt Jesus Abraham zu dem Reichen in der Hölle, der seine Verwandtschaft warnen will, sagen: „Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören.“ Abraham weist also auf die Autorität von Thora und Propheten hin und erklärt sie sozusagen zur Richtschnur für ein Leben, das auch angesichts des Todes bestehen kann. Der Reiche hat nun Sorge, dass seine Verwandten auf die Heilige Schrift nun eben nicht hören. Er fordert, dass „einer von den Toten“ sie warnen müsse, was Abraham rundheraus ablehnt: Thora und Propheten reichen, mehr braucht es nicht, schon gar kein offensichtliches Wunder. Wer das Lukasevangelium liest, versteht sofort, um was es geht. Er weiß, wie das mit Jesus war. Da ist doch tatsächlich einer von den Toten zurückgekehrt. Und hat er Glauben gefunden? Nein, nur ein paar wenige bekehrten sich und bildeten die Urzelle der Kirche. Die frühe Kirche übrigens suchte eifrig in der hebräischen Bibel nach Deutungen für das Schicksal Jesu, und sie wurde überaus fündig. Und heute? Auch da hat Abraham aus Jesu Gleichnis wohl recht: Bibel und Jesu Auferstehung reichen nicht für eine nachhaltige Umkehr vieler. Wir hören heute dieses Gleichnis Jesu angesichts der Herausforderungen von Klimawandel, Krieg und katastrophalen Hungersnöten. Wir hören diese Worte in einer Zeit, in der sich viele Sorgen machen, ob ihr Geld noch zum Leben reicht. Und wir merken: Glaube drängt zur Tat. Das hebräische Wort für Gerechtigkeit meint Gemeinschaftstreue, also die Sorge, dass niemand herausfällt aus dem Miteinander und jeder und jede leben kann. Da sind wir gefordert mit viel Phantasie und Einsatz. Vor Gott zählt eben, was ich gebe und nicht, was ich für mich habe. Das mussten in der Geschichte viele lernen. Von einem von ihnen möchte ich heute erzählen: John D. Rockefeller. Er war als junger Man stark und unverwüstlich. – Er trieb sich als Geschäftsmann gnadenlos zu Höchstleistungen an. – Mit 33 hatte er die erste Million Dollar verdient. – Sein Ehrgeiz wurde krankhaft. – Mit 43 Jahren beherrschte er das größte Geschäftsunternehmen der Welt. – Mit 57 Jahren war er der erste Dollarmilliardär. Er war Inbegriff des Kapitalisten, der seine Angestellten rücksichtslos ausbeutete. Aber: Seinen Erfolg hat er mit seiner Gesundheit bezahlt. Er wurde schwerkrank. – Ihm war auch die Lebensfreude abhanden gekommen. – Er verdiente zwar pro Woche eine Million Dollar, aber sah aus wie eine Mumie. – Er war einsam und verhasst. – Er konnte nur noch Milch und Zwieback schlürfe. – Die Zeitungen hatten schon seinen Nachruf bereitliegen. Ja, so kaputt war er. – Gott gab ihm eine neue Chance. – Er kam in langen schlaflosen Nächten zur Besinnung. – Er setzte sein Vermögen gegen die Nöte der Welt ein. – Er gründete die berühmten Rockefeller-Stiftungen. – Seine Millionen wurden in der ganzen Welt zum Segen. – Sie halfen, das Penicillin zu entdecken und damit Malaria, Tuberkulose und Diphterie zu besiegen. – Armut, Hunger und Unwissenheit wurden mit seinem Geld bekämpft. – Dann geschah das Wunder in John D. Rockefellers Leben: Bitterkeit und Egoismus wichen aus seinem Herzen. – Auch Groll und Hass. – Es wurde Platz für Liebe und Leben und Dankbarkeit.  – Er konnte wieder schlafen. – Er blühte auf zu einem erfüllten Leben. – Er wurde 98 Jahre alt.

Schwestern und Brüder,

„Liebe wärmt“ ist die Herbst-Caritassammlung heuer überschrieben, eine geniale Überschrift, topaktuell: Unsere Gaben helfen, dass andere nicht frieren müssen. Unsere Gaben helfen, dass Menschen wieder in die Spur kommen. Unsere Gaben helfen, dass Menschen sich wertgeschätzt fühlen. Und noch ein großes Anliegen habe ich heute: Unsere Nachbarschaftshilfe sucht dringend Männer und Frauen, die sich für Fahrdienste, für Besuche oder auch für die Lebensmittelausgabe in Dienst nehmen lassen. Machen Sie doch mit, und Sie werden merken, wie erfüllend es sein kann, für andere da zu sein. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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