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Lesungstexte

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Predigt am 4. Sonntag der Osterzeit

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

heuer war es zu Beginn der Osternacht sehr windig. Wir standen draußen und entzündeten die Osterkerze am Osterfeuer. Und ich werde nie vergessen, wie konzentriert der Ministrant, der die Osterkerze trug, alles versuchte, um die Flamme am Leben zu erhalten: Mit den Händen schirmte er sie mit all seinem Geschick vor den Windböen ab.

Ich dachte mir: Was für ein Bild! Die Flamme steht für das Licht des Glaubens, das seit der Taufe im Herzen der Getauften brennt. Und die Windböen? Das ist alles, was diese Flamme gefährdet. Kinder dürfen nicht Ministranten werden, weil die Eltern in der Früh schlafen wollen; Jugendliche verlieren den Draht zu Gott in den Jahren der Pubertät und finden nicht mehr zurück, weil sie Gott anscheinend nie erfahren haben. Erwachsene geben alles für ihren Job und merken gar nicht, wie ihnen ihre Familie und ihr Glaube entgleitet. Beispiele gibt es mehr als genug. Dazu kommt noch, dass manchem der aktuelle Zustand der Kirche das Glauben und Seinen-Glauben-Leben verleidet. Genügend Wind, der die Flamme des Glaubens bedroht.

Im heutigen Evangelium ist uns ein Jesus begegnet, der im Bild des guten Hirten da ist: Er schützt, ruft, umsorgt die Seinen und sagt schließlich über sie: „Niemand wird sie meiner Hand entreißen!“ Seine Hand ist – mehr noch als die Hand des Ministranten an der Osterkerze – da, um das Flämmchen des Glaubens zu schützen. Und sollte es doch einmal ausgehen, kann er den glimmenden Docht wieder neu entflammen mit dem Wind seines Geistes.

Schwestern und Brüder,

solche Menschen braucht es, durch die Jesus die Flamme des Glaubens in den Herzen am Brennen hält: Eltern, die mit ihren Kindern beten und ganz selbstverständlich Christsein leben; Jugendliche Leiterinnen und Leiter, die anderen zeigen, dass im Glauben und in der Gemeinschaft Kraft liegt; Pfarrgemeinden, die Erwachsenen Raum eröffnen, dass sie Gott erfahren können. Ich bin überzeugt: So überlebt Glaube.

Aber es muss sich etwas ändern an unserer Praxis: Wie oft habe ich es jetzt schon erlebt, dass Eltern bei der Taufe versprechen, ihr Kind christlich zu erziehen und dann wenige Wochen nach der Taufe aus der Kirche austreten. Es gilt, den Wert der Taufe neu in den Vordergrund zu stellen, zu erklären, was das bedeutet, getauft zu sein und manchen vielleicht sogar vorzuschlagen, statt im Gottesdienst lügen zu müssen, ihr Kind nicht taufen zu lassen sondern „nur“ um den Segen zu bitten.

Im Liturgiekreis erzählte eine Verantwortliche von ihrem Traugespräch mit meinem Vorgänger Alfred Hausner. Sie erinnerte sich noch gut an die Frage, die beim Traugottesdienst an das Brautpaar gestellt wird: „Versprecht ihr, Mitverantwortung in Kirche und Welt zu übernehmen?“ Und schon hatte sie das Amt der Caritassammlerin. Christ bzw. Christin ist man eben nicht für sich sondern für andere. In freikirchlichen Gemeinde ist es ganz selbstverständlich, dass so gut wie alle Mitglieder eine Aufgabe übernehmen, sich engagieren und tatsächlich bereit sind, ihre Gaben einzubringen.

Schwestern und Brüder,

In der Liturgie der Osternacht verbreitet sich das Licht in der ganzen Kirche. Ein Lichtermeer erhellt das Dunkel der Nacht. Das ist ein Bild. Geben wir dieses Licht des Glaubens weiter, hüten wir es wie Jesus und denken wir auch an den Satz, den ein weiser Mensch einmal so formuliert hat: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.“ Amen Halleluja

4. Sonntag der Osterzeit

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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