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Lesungstexte

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Predigt zum Hochfest Mariä Himmelfahrt

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

bis zum 24. Februar dieses Jahres hatten wir alle die eine große Hoffnung, dass Waffen überflüssig sind auf unserem Kontinent, weil die Völker Europas aus dem unsäglichen Leid des 2. Weltkriegs gelernt haben. Und plötzlich ist alles anders: Nicht mehr an der Peripherie wie in Syrien oder Afghanistan entfalten Waffen ihr Tötungspotential sondern mitten in Europa. Nachbarstaaten bekommen Angst, und die Aktienkurse der Rüstungskonzerne schießen in die Höhe. „Ein Drache groß und feuerrot“ erschien am Himmel, hieß es eben in der Offenbarung des Johannes. „Sein Schwanz fegte ein Drittel der Sterne vom Himmel und warf sie auf die Erde herab.“ Und er bedroht die hochschwangere Frau. Dieser Drache hat sich wieder erhoben, heute im Jahr 2022, und er ist eine echte Bedrohung. Als die Offenbarung des Johannes geschrieben wurde, war sie gedacht als Trostschrift für die kleinasiatischen Christengemeinden. Diese hatten zu leiden unter den Übergriffen der Staatsmacht Roms. Mitglieder der christlichen Gemeinden wurden gefoltert, eingesperrt, ja getötet. Und nicht wenige hofften: „Wann hört das endlich auf? Wann können wir endlich in Frieden unseren Glauben leben? Wann ist es nicht mehr gefährlich von der innersten Hoffnung zu sprechen? All diese Menschen wollte der Verfasser der Offenbarung des Johannes stärken mit seiner reichen Bilderwelt. Der Drache wird nicht siegen, siegen wird Christus, das geschlachtete Lamm. Der todbringenden Macht des Drachens stellt er die Frau, die Leben zur Welt bringt, gegenüber. In ihr sehen wir Maria, und in Maria sehen wir die Gemeinschaft der Glaubenden. Sie wird alle Bedrohungen überdauern. Und Maria? Sie ist Bild der Hoffnung auch in unserer Zeit. Wir feiern heute ein hochsommerliches Osterfest. Auch wir werden einmal Platz in Gott haben. Diese Hoffnung zeigt für mich ganz eindrücklich das Gößweinsteiner Dreifaltigkeitsbild: Da sehen wir Gottvater und Jesus, in der Mitte Maria und die Taube des Heiligen Geistes über ihr, eine Gesamtkomposition, die Hoffnung spenden will an uns alle unterwegs. Nicht der Tod wird uns holen sondern der gute Gott.

Schwestern und Brüder,

Als Glaubenssatz wurde die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel zwar erst im Jahr 1950 verkündet, der Festinhalt des heutigen Tages jedoch ist weit älter. Ein Fest der Entschlafung Mariens zum Beispiel kennt die Ostkirche seit dem 6. Jahrhundert, im Westen setzte die Feier etwa ein Jahrhundert später ein. Biblischer Festinhalt ist der Satz aus dem Magnificat Mariens: „Von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.“ Ja, Gott hat an Maria Großes getan und dieses Große, die Gemeinschaft mit Gott,  wird auch uns einmal erwarten. In diesem Jahr 2022, in dem der Geruch der Angst durch Europa zieht, in diesem Jahr, in dem wieder der Duft des Todes über den Schlachtfeldern weht, in diesem Jahr, in dem Hunger und Dürre Tod bringen, wird das Gegenbild für Tod und Leid umso wichtiger: Der Duft des Lebens. Nach dem Tod Mariens seien Rosen in ihrem Grab gelegen und haben Wohlgeruch verbreitet, sagt die Legende. Und in der Klosterkirche auf dem Michelsberg in Bamberg hat man solchen Wohlgeruch an die Kirchendecke gemalt: Eine Fülle an Heilkräutern, einen ganzen Kräutergarten. Und wir heute, wir haben die Kräuterbüschel, die vom Himmel künden. Sie vertreiben den Gestank des Todes und geben uns Ahnung vom Himmel. Setzen wir uns doch diesem Duft aus und verbreiten wir den Wohlgeruch des Himmels auch in den Begegnungen dieser Woche. So arbeiten wir mit am Frieden und bieten dem Drachen des Todes die Stirn. Amen Halleluja

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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