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Lesungstexte

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Predigt am 6. Sonntag der Osterzeit

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

Ein junger Mann hatte einen Traum. Er betrat einen Laden. Hinter der Ladentheke sah er einen Engel stehen. Hastig fragte er den Engel: "Was verkaufen Sie, mein Herr?" Der Engel gab freundlich zur Antwort: "Alles, was Sie wollen." Da fing der junge Mann sofort an zu bestellen. "Dann hätte ich gern: eine saubere Umwelt, das Ende der Kriege in der Welt, bessere Bedingungen für die Randgruppen in der Gesellschaft, Beseitigung der Elendsviertel in Lateinamerika, und …." Da fiel ihm der Engel ins Wort und sagte: "Entschuldigen Sie, junger Mann. Sie haben mich verkehrt verstanden. Wir verkaufen hier keine Früchte, wir verkaufen nur den Samen." – Bestimmt kennen Sie diese Geschichte. Ja, Friede ist ein Geschenk; dass aus dem Samenkorn des Friedens etwas wächst, dafür sind wir verantwortlich. Im Evangelium formulierte es Jesus so: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch.“ Um das mit dem Frieden ein wenig zu zeigen, habe ich heute ein Seil dabei. Ich möchte zeigen, was der Unfriede macht: Ein erster Knoten steht für Streitereien um das Erbe. Jahrelang reden Familien nicht miteinander nur wegen des Geldes. Der zweite Knoten erinnert an Nachbarschaftsstreitigkeiten, die das Leben vergällen. Ja, es sind gute Christinnen und Christen, die wie Hund und Katze zueinander sind. Der dritte Knoten könnte für den Unfrieden im eigenen Herzen stehen, der natürlich Auswirkungen hat auf das Miteinander. Der vierte lenkt unseren Blick in die Ukraine, wo Christen gegen Christen kämpfen. Und so könnte ich weiter- und weitermachen, Knoten an Knoten aneinanderreihen. Sie sehen es: Das Seil wird immer kürzer: WENN WIR NICHT DEN FRIEDEN VERSUCHEN, DEN JESUS WOLLTE, VERKÜRZEN WIR UNSERE LEBENSCHANCEN.

Schwestern und Brüder,

jetzt stellt sich die Frage: Wie soll ich diese Knoten lösen? Durch Beharren auf meiner Wahrheit? Wird von beiden Seiten gezogen, verfestigen sie sich nur. – Wenn nur eine Seite nachgibt, dann löst sich der Knoten auch nicht. Das Problem wird nur unter den Teppich gekehrt. Es gibt nur eine Möglichkeit, auch unter Christinnen und Christen: Darüber reden – und dann geduldig versuchen, den Knoten mühselig zu lösen. Diese Geduld und das Gebet zum Hl. Geist gegen verhärtete Fronten – und die Ausdauer, das erwartet Jesus. Die heutige Lesung aus der Apostelgeschichte ist da ein wunderbares Beispiel für die Fähigkeit, einen Konflikt zu lösen. Das Problem damals war die Frage: Wer gehört zu uns? Muss man den Weg über das Judentum gehen, um Christ zu werden oder reicht der Empfang des Hl. Geistes. Darüber wurde intensiv gestritten und gerungen. Am Schluss des Berichtes über das sogenannte Apostelkonzil steht ein wir: „Denn der Heilige Geist und wir haben beschlossen“, mit diesem Satz wird die Proklamation eingeleitet. Vom Ende der ganzen Auseinandersetzung her gelesen gibt er uns heute einige Hinweise, wie heftigste Streitereien in der Kirche geregelt werden könnten: Alle Parteien kommen zu Wort, sie alle haben ein Gesicht. Und es braucht die Bereitschaft, den je eigenen Standpunkt hinterfragen zu lassen, um so einen Kompromiss zu finden. Deshalb heißt es: Wir haben beschlossen. Darin kommt das Wirken des Geistes Gottes zum Ausdruck. Aber das, was damals entschieden wurde, galt dann auch nicht für alle Zeiten. Der Geist hat weiter geführt. War der Knoten der Zwietracht erst einmal gelöst, kam eine neue Dynamik in Gang. Für uns heute ist da Frage von Damals kein Problem mehr, die Jahrhunderte sind über sie hinweggegangen. Heute sind es andere Themen, die uns herausfordern. Ich nehme mit: Das Wir steht über allem; deshalb kann es Sieger und Besiegte in der Kirche niemals geben – und in der Welt am besten auch nicht. Amen Halleluja

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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