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Lesungstexte

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Predigt am 3. Sonntag der Osterzeit

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

mit der Liebe ist es so eine Sache. In der griechischen Sprache gibt es für das, was „Liebe“ meint, drei verschiedene Wörter. Da ist einmal das Wort EROS. Damit ist das sehnsuchtsvolle sinnliche Verlangen gemeint nach dem griechischen Gott Eros, der im Lateinischen dann Amor heißen wird. Sie wissen schon: Das ist der geflügelte schöne Jüngling, der seine Pfeile verschießt.

Das zweite Wort ist die PHILIA. Damit ist die Freundschaft gemeint, die Menschen zueinander haben. Gemeint ist zum Beispiel die buchstäblich beste Freundin oder auch der Mensch, der für mich wie ein Bruder ist.

Das dritte Wort schließlich ist die AGAPE, die selbstlose, hochherzige Liebe, die göttlichen Ursprungs ist und ermutigt zum Geben, einfach um des anderen willen. Papst Benedikt XVI hat seine erste Enzyklika im Jahr 2006 der Agape, auf lateinisch Caritas, gewidmet,

Im heutigen Evangelium fragt Jesus den Petrus dreimal „Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?“ So wie Petrus Jesus dreimal verraten hat, so soll er nun seine Liebe bekennen. Aber wenn wir auf die dreimalige Frage Jesu schauen, dann merken wir: Im Griechischen wird Petrus zunächst zweimal nach der Agape und dann beim dritten Mal nach seiner Philia gefragt. Das ist nicht nur ein Zufall. Da steckt etwas dahinter. Petrus wird von Jesus in die Tiefe geführt. Und erst als er merkt, dass seine Liebe schwach ist, dass seine Liebe bislang nur Freundschaft war, erst dann wird er bereit für die Agape. Erst dann kann er seinen Auftrag, Hirte zu sein wirklich annehmen. Ein Indiz für die Richtigkeit dieser Deutung finden wir wenige Zeilen vor der dreimaligen Frage Jesu. Schon immer fand ich es bezeichnend, dass es der Lieblingsjünger Jesu und eben nicht Petrus war, der erkannte, dass da wirklich Jesus am Ufer des Sees stand. Er allein hatte den hellsichtigen Blick der Agape/der Caritas und sah deshalb mehr. Und jetzt am Ende des Evangeliums sind es schon zwei. Jetzt ist die Liebe des Petrus so stark, dass er es tatsächlich schafft, alles zu geben und sein Leben ganz in den Dienst Jesu zu stellen. Einerseits finde ich es beruhigend, dass Jesus selbst den Säulen seiner Kirche einen langen Lernweg zugesteht. Andererseits fühle ich mich herausgefordert, wie Petrus erst einmal meine eigene Schwäche bekennen zu müssen, um wachsen zu können. So ist unser Gott eben: Er will schenken, und das kann er nur, wenn er leere Hände und Herzen vorfindet. Er steht heute tatsächlich vor uns und fragt: „Liebst du mich?“ Wie antworten Sie?

Schwestern und Brüder,

es braucht den Blick der Agape, um Jesus am Ufer des Lebens zu entdecken. Jemand hat einmal formuliert, dass in diesem einen Satz „Da stand Jesus am Ufer des Sees“ schon alles Wichtige enthalten sei. Und es ist wirklich so: Er ist da! Wir mögen auf dem Meer unseres Lebens rudern und kämpfen, uns freuen oder traurig sein: Er ist da am Ufer unseres Lebens und bereitet uns das Mahl. Das Brot hat anscheinend er mitgebracht, weil er ja selbst dieses Brot mit jeder Faser seiner Existenz verkörpert. Er selbst ist die Stärkung für das nächste Hinausfahren, für den nächsten Fischfang. Was Johannes da schreibt, geschieht in jeder Eucharistiefeier: Wir erkennen Jesus am Ufer unseres Lebens, und er hält Mahl mit uns, um uns zu stärken für die nächste Ausfahrt. Darum geht es nämlich: Jüngerinnen und Jünger zu machen – durch Taten und ganz selten auch mit Worten. 153 Fische sind in dem Netz, dass die Jünger an Land ziehen. Sie stehen für die damals bekannten Völker. Überall hin soll die Botschaft von Jesus gelangen. Das allein ist schon ein Wunder. Das noch größere Wunder ist, dass das Netz nicht zerreißt. Dieses Netz ist Bild für die Einheit der Kirche. Ökumenisch fruchtbar wird das Evangelium, wenn wir wie Petrus erkennen, dass wir mit leeren Händen dastehen, dann kann uns der Herr mit seiner Agape beschenken. Und dann entdecken wir ihn, und dann werden wir wirklich Zeuginnen und Zeugen. Amen Halleluja!

3. Sonntag der Osterzeit

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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