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Lesungstexte

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Predigt zum Sonntag der Weltmission (30. Sonntag im Jahreskreis)

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

neulich habe ich ein faszinierendes Foto gesehen: Die Skyline einer Weltmetropole so von oben fotografiert, dass man gerade die Spitzen der Wolkenkratzer aus einem Nebelmeer emporragen sieht. In der Lesung aus dem Buch Jesus Sirach hieß es eben: „Das Gebet eines Demütigen durchdringt die Wolken.“ Es ist also so etwas wie ein Wolkenkratzer, der aus dem Nebel und dem Durcheinander der Welt bis zum Himmel durchdringt. Im Evangelium sind wir so einem begegnet, dessen Gebet Erhörung findet. Ein Zöllner wird uns zum Vorbild gegeben, nicht wegen seiner unehrenhaften Tätigkeit sondern wegen seiner Haltung. Er weiß: Vor Gott bin ich ein Bettler. Und genau so sollen wir beten: Voll Vertrauen, aber auch voller Demut. Das mag vielleicht schwerfallen, gehört aber zur Grundhaltung eines gläubigen Menschen. Martin Luthers letzte überlieferte Worte sind denn auch: Wir sind Bettler, das ist wahr.

Das Buch Jesus Sirach nennt neben der Demut noch eine zweite menschliche Eigenschaft, die das Gebet eines Menschen zum Wolkenkratzer macht: Es geht darum, Gott wohlgefällig zu leben, sich also zu bemühen, nach den Geboten zu leben und tagtäglich Solidarität zu üben mit jenen, die unsere Hilfe brauchen. Am heutigen Weltmissionssonntag wenden wir unseren Blick nach Kenia. In der Hauptstadt Nairobi leben rund 60 Prozent der Stadtbevölkerung in mehreren großen Slums auf nur sechs Prozent der Stadtfläche. – Eine riesige Herausforderung auch für die Seelsorge: Wie kann es gelingen, dass die Menschen, die dort teilweise unter erbärmlichen Umständen leben, nicht verzweifeln? Wie kann es gelingen, dass sie die Hoffnung nicht verlieren? Wie kann es gelingen, ihnen Zukunftsperspektiven zu eröffnen? Die Antwort der in der Pastoral Tätigen dort ist eine dreifache: Erstens müssen wir hin zu den Menschen und sie ermutigen, sich in kleinen christlichen Gemeinschaften zusammenzufinden. Zweitens müssen wir tätige Nächstenliebe üben, indem wir da sind, gerade für die Kinder, die Kranken und die Alten. Und drittens müssen wir Hilfe zur Selbsthilfe bereitstellen, damit die Menschen wieder Fuß fassen können. Im Grunde genommen ist das jenes Programm, dass Kirche von Anfang an gelebt hat: Menschen um das Wort Gottes und um den Altar versammeln, tätige Nächstenliebe und der Mut, auf andere zuzugehen, um ihnen die frohe Botschaft Jesu weiterzusagen. Nur dann wird da Motto des diesjährigen Weltmissionssonntags wahr: „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben.“ Als der Prophet Jeremia das schrieb, waren die Israeliten displaced people in Babylonien, heute hören diese Worte Kinder und Jugendliche, Frauen und Männer, die in den großen Slums der Megacities gestrandet sind. Und auch wir hören sie in unseren Unsicherheiten.

Schwestern und Brüder,

Gebete sind Wolkenkratzer, wenn sie von Menschen gesprochen werden, die sich ihrer Grenzen bewusst sind und sich mühen, Gott wohlgefällig zu leben. Das gibt uns der Weisheitslehrer Jesus Sirach heute mit. Und: Sei Du ein Wolkenkratzer! Das heißt: Sei dir bewusst, dass die Sonne der Liebe Gottes, dass Jesus Christus über dir leuchtet, auch wenn es in deinem Leben gerade bewölkt oder neblig zugeht, denn „das Gebet eines Demütigen durchdringt die Wolken.“ Amen

30. Sonntag im Jahreskreis

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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