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Lesungstexte

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Predigt zum 21. Sonntag im Jahreskreis

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

von Martin Luther stammt bekanntlich der Satz „Die Heilige Schrift ist ein Kräutlein; je mehr du es reibst, desto mehr duftet es.“ Da hat er recht: Es gibt Worte aus der Bibel, die richtig gut tun. Aber bei der Lektüre der heutigen Lesung aus dem Hebräerbrief, da duftet nichts. Im Gegenteil, da spüre ich Ärger in mir aufsteigen. „Wie kann man so einen Text heute in allen katholischen Kirchen in der ganzen Welt vortragen lassen? Gibt es nicht schöner duftende Texte als diesen? „Wen der Herr liebt, den züchtigt er.“ – Gut, das stammt aus dem Alten Testament. Gut, das kannten die Adressaten des Hebräerbriefs. – Aber welche Wirkung hatte dieser Satz in der Kirchengeschichte? Zum Glück ist Gewalt heute keine Option mehr in der Erziehung, und dann so eine Aussage wie „Wo ist ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt?“ Ich fasse es nicht. Und trotzdem frage ich: Was ist drin an Duft in diesem Text für uns heute?

Nun: Er stammt aus einer fernen Zeit, und er hat ein Ziel: Der Verfasser möchte Christinnen und Christen stärken, die unter Verfolgungen leiden, die zunehmend zweifeln an der Wiederkunft Christi, die schlicht und einfach in der Gefahr stehen, ihren Glauben nicht mehr so wichtig zu nehmen, weil Jesus so fern ist. Und denen rät der Verfasser des Briefes nun: „Seht das doch einmal anders. Vielleicht ist Gott euch gerade in dieser Zeit besonders nahe; ihr merkt es nur nicht, weil ihr ihn woanders sucht.“ Vielleicht ist gerade das der bleibende Trost dieser Zeilen: Gott in den Abgründen finden. Der hl. Ignatius von Loyola hat im Prinzip und Fundament seiner Exerzitien formuliert, dass der Mensch dazu da sei, Gott zu loben, ihm Ehrfurcht zu erweisen und ihm zu dienen. „Auf diese Weise sollen wir von unserer Seite Gesundheit nicht mehr verlangen als Krankheit, Reichtum nicht mehr als Armut, Ehre nicht mehr als Schmach, langes Leben nicht mehr als kurzes und folgerichtig so in allen übrigen Dingen. Einzig das sollen wir ersehnen und erwählen, was uns mehr zum Ziel hinführt, auf das hin wir geschaffen sind.“ Da hat Ignatius tatsächlich einen Nerv getroffen, der in die Richtung der Argumentation des Hebräerbriefes geht. Für alle Leidenden ist es eine Aufgabe, Sinn zu finden in ihrem Zustand sonst gehen sie zugrunde. Und es ist nicht der schlechteste Sinn, dem leidenden Christus nahe zu sein.

Schwestern und Brüder,

nicht nur der Hebräerbrief mahnt, dranzubleiben. Auch das Evangelium geht in diese Richtung. „Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen“, sagt Christus uns da. Durch eine enge Tür komme ich am besten, wenn ich Ballast abwerfe. Durch eine enge Tür komme ich am besten, wenn ich mich schmal mache. Durch eine enge Tür komme ich notfalls nur mit viel Körpereinsatz. Dieses Bild der Anstrengung wählt Jesus, um den Leuten und damit euch uns zu sagen: Seid euch eures Heils nicht gar zu gewiss. Legt nicht die Hände in die Hände in den Schoß sondern lebt in der Grundspannung des Schon und Noch nicht. – Wir hören diese Worte mitten im Urlaubsmonat, in dem viele Entspannung und Erholung suchen. Aber das ist kein Widerspruch. Im Gegenteil, gerade die Urlaubszeit kann eine Chance sein, sich wieder auf das wirklich Wesentliche zu besinnen. Da hat man ja die Zeit, ein Kräutlein lange zu reiben, bis es seinen Duft entfaltet. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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