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Lesungstexte

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Predigt zum Fest der Hl Familie

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

bestimmt kennen Sie die Geschichte von der kleinen Schraube. Sie ist ganz kurz und geht so: Es war einmal ein großes Schiff. Eine kleine Schraube fing an, mitten auf dem Meer etwas lockerer zu werden. Sie drohte herauszufallen. Sie hatte einfach keine Lust mehr. Das merkten die anderen Schrauben und sie bekamen Angst. Das war gefährlich. Das ganze Schiff kann dann sinken.

Die anderen Schrauben schickten eine Nachricht an die kleine Schraube: „Bitte, kleine Schraube, werd’ nicht locker – wir

brauchen dich“. Da wurde die kleine Schraube ein bisschen

stolz, dass sie so wichtig ist. Und sie schickte an alle eine Nachricht: „Danke, dass ihr mir gesagt habt, wie wichtig ich für das Schiff bin. Ihr könnt euch auf mich verlassen.”

Ja, so ist das: Wir brauchen einander, und wir leben von der Wertschätzung, die wir einander entgegenbringen. Sonst fällt das Ganze auseinander. Die Lesung aus dem ersten Johannesbrief betont am heutigen Familiensonntag den Gedanken der Glaubensfamilie. Diese taucht auf in dem Wort, dass wir „Kinder Gottes heißen und es auch wirklich sind.“ Dass wir wirklich Kinder Gottes sind, das hat die Liebe Gottes in unserer Taufe an uns bewirkt. Und genau das hat die kleine Schraube in der Geschichte vorhin vergessen, dass sie geliebt ist. Sie hat sich ausgenutzt, nicht mehr zugehörig oder müde gefühlt – und wollte deshalb gehen. Erst der Appell: „Wir brauchen dich!“, hält sie in der Gemeinschaft, und auch dieser Gedanke taucht im 1. Johannesbrief auf, wenn wir aufgerufen werden, an den Namen Jesus Christi zu glauben und einander zu lieben. Da haben wir sie wieder, die Einheit von Gottes- und Nächstenliebe, die sich nicht trennen lässt. Manchmal denke ich mir: Wie viele Menschen haben das vergessen, dass sie von Gott geliebt sind, in seinen Augen etwas Besonderes sind und erleben Kirche eben nicht als die Institution, die in ihrem Herzen die Liebe Gottes trägt sondern als morsches, dem Untergang geweihtes Wrack, wo es heißt: „Rette sich, wer kann!“ Der 1. Johannesbrief entstand in einer Zeit, in der es in der jungen christlichen Gemeinde hoch herging. Man rang um Glaubensinhalte genauso wie um Fragen der Lebensführung. Da möchte der Brief Orientierung geben mit der Trias Glauben – Lieben – Gebote halten. Noch mal mit der Geschichte von der kleinen Schraube gesprochen: Glauben heißt hier zu spüren und zu wissen, dass der Kapitän Gott auf mich setzt und mir etwas zutraut. Lieben bedeutet, Gemeinschaft pflegen, den und die andere annehmen und eben das Signal zu geben: „Wir brauchen dich!“ Und Gebote halten meint schließlich, gemeinschaftstreu und solidarisch leben, an Ort und Stelle sein wie die kleine Schraube und Gemeinschaftstreue zu leben und nicht den Egotrip.

Schwestern und Brüder,

was für die Kirche als Glaubensfamilie gilt, das gilt in gleicher Weise für unsere Familien, in denen wir leben. Da braucht es die gleichen Haltungen: Den Glauben aneinander nicht aufgeben. Das Signal „Wir brauchen dich“ und natürlich auch die gegenseitige Unterstützung und Hilfe.  Die deutsche Bischofskonferenz hat den heutigen Sonntag unter das Motto „Alter, Pflege und Sterben in der Familie“ gestellt. Zugegeben, ein sperriges Thema aber auch eines, das uns alle früher oder später betrifft, wenn wir einmal alt sind, wenn unsere Eltern pflegebedürftig werden oder Enkel mit dem Tod ihrer Großeltern konfrontiert werden. Auf der Homepage der Bischofskonferenz ist eine sehr lesenswerte Arbeitshilfe zu finden, die ich Ihnen wirklich ans Herz lege. Alter, Pflege und Sterben gehören nicht ausgeklammert sondern sind Teil des Lebens. Schon in biblischer Zeit war Miteinander der Generationen ein Thema. Und auch hier gilt, was immer gilt: Wo die Güte und die Liebe wohnt, da ist Gott.“ Wir feiern immer noch Weihnachten und sehen vor dem Altar die Krippe stehen. Wir sehen ein Jesuskind, aus dessen Augen die Liebe Gottes uns entgegenstrahlt. Sie will uns Mut machen für unser Leben in der Glaubensfamilie aber auch in den alltäglichen Heruasforderungen, wenn Momente daherkommen, wo wir wie die kleine Schraube vorhin keine Lust mehr haben. Da ruft unser Bruder Jesus uns zu: „Ich brauche dich!“ Amen

 

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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