Zum Inhalt springen

Lesungstexte

Die Lesungstexte finden Sie beim Klick auf den LINK.

Predigt am 5. Sonntag im Jahreskreis

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

Manche von Ihnen kennen bestimmt einen gewissen Commissario Brunetti. Die Bücher über den emsigen venezianischen Ermittler aus der Feder von Donna Leon stehen in vielen Bücherregalen, und die Verfilmungen haben schon in manchem Herzen Vorfreude auf den nächsten Urlaub geweckt. Im Roman „Stille Wasser“ findet sich ein kleines Lob auf die Großzügigkeit der Fischer. Da heißt es an einer Stelle: „Fischer gelten im Vergleich zu Bauern als großzügiger, weil ihnen bewusst ist, dass ihre gefangenen Fische allenfalls einen Tag lang frisch bleiben. Verschenken ist da dem Verfaulen vorzuziehen. Bauern dagegen können ihre Ernte in Scheunen lagern und mehr damit handeln.“ – Ich finde diese Aussage interessant, weil ich mich schon oft fragte: „Warum beruft Jesus als erste Jünger eigentlich Fischer? Warum nicht Bauern oder Händler oder gar Menschen aus der Oberschicht? Warum ausgerechnet Fischer?“ Nun, Petrus ist im heutigen Evangelium tatsächlich als Mann mit einer gewissen Herzensweite gezeichnet:

  • Bereitwillig stellt er Jesus sein Boot zur Verfügung, als die zuhörende Menschenmenge Jesus fast zerdrückt.
  • Ebenso bereitwillig fährt er nach einer Nacht der Vergeblichkeit noch einmal auf den See hinaus zu einem erneuten Versuch, Fische zu fangen.
  • Und bereitwillig lässt er schließlich alles hinter sich, um in die Nachfolge Jesu einzutreten.

Ja, dieser Petrus hat ein großes Herz, und das macht ihn wohl geeignet dafür, nun Menschen für Jesus zu gewinnen. Aber da ist noch etwas: Am Anfang steht auch eine große innere Erschütterung: „Herr, geh weg von mir; denn ich bin ein sündiger Mensch!“ ruft dieser Petrus, als er erkennt, dass an diesem Jesus etwas Göttliches ist. Petrus geht es da wie dem Propheten Jesaja aus der ersten Lesung. Auch der erkennt angesichts der Größe und Heiligkeit Gottes seine eigene Schwäche und Unwürdigkeit. Er kann sich wirklich auf nichts berufen. Nachdem ein Engel seine Lippen mit glühender Kohle berührt und ihm so Vergebung geschenkt hat, spricht er sein Ja: „Hier bin ich, sende mich!“ Anscheinend sind sich Altes und Neues Testament der Bibel darin einig: Vor dem Ja zur Nachfolge steht das Erschrecken vor der eigenen Schwäche, dem eigenen Unvermögen. Dieses Erschrecken bleibt niemandem erspart, der in den Dienst Gottes tritt. Es erscheint geradezu als Voraussetzung dafür, dass Gott in einem Menschenherz wirken kann. Paulus hat es einmal so formuliert: „Wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.“

Schwestern und Brüder,

der zutiefst erschütterte Petrus ist für mich zu einem Vorbild geworden. Wenn alles gelingt und alles gutgeht, dann weiß ich auch, dass ich in der Versuchung stehe, mehr auf mich als auf Jesus zu setzen, in dessen Schule ich wie Petrus noch viel lernen muss. Und: Auf mich allein kommt es auch nicht an. Kirche ist Gemeinschaft von umgedrehten Sünderinnen und Sündern, die einander brauchen und stärken. Dieser Aspekt fehlt mir manchmal in den kirchlichen Diskussionen unserer Zeit. In der Lesung aus dem ersten Korintherbrief haben wir davon gehört, wie Paulus ernst macht mit dem Gedanken der Glaubensgemeinschaft. Im Raum steht die Frage der Korinther: „Woher können wir denn wissen, dass Jesus wirklich auferstanden ist?“ Da verweist Paulus auf den Glauben anderer und zitiert das älteste uns erhaltene Glaubenszeugnis über die Auferstehung Jesu. Er sagt damit auch uns. Wenn ihr an den Auferstandenen glauben wollt, dann müsst ihr schon dem Zeugnis der anderen vertrauen. Nur so geht es. Aus euch allein schafft ihr es nicht.

Noch ein letzter Gedanke: Aus dem Fische-Fischer Simon wird der Menschenfischer. Das, was Petrus als Fischer an Erfahrung gesammelt hat, das nützt ihm auch als Missionar. Erfolg hat er nur, wenn er dahin geht, wo die Fische sind. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

Aktuelle Informationen: