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Lesungstexte

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Predigt zu Fronleichnam C 22:

von Pfarrer Markus Fiedler

Schwestern und Brüder,

am Montag war ich im Auto unterwegs, und wie so oft lief dabei das Radio. Ich hörte auf Bayern 2 die Sendung „eins zu eins. Der Talk“. Zu Gast bei Stefan Parrisius war der Schweizer Abenteurer und Psychiater Bertrand Piccard. Richtig bekannt wurde er, als er 1999 als erster Mensch nonstop die Erde mit einem Ballon umrundete. Richtig hellhörig wurde ich, als Piccard sagte: „Ballonfahren ist für mich kein Sport sondern eine Philosophie vom Leben.“ Und dann erzählte er, wie das ist mit dem Ballonfahren: Ich kann ja nur mit dem Wind fahren und mich nur vom Wind treiben lassen. Aber es gibt in der Atmosphäre je nach Höhe ganz unterschiedliche Winde. Ich muss also nur den Wind finden, der mich in die richtige Richtung treibt, indem ich Ballast abwerfe. Und dann führte er aus: Im Leben ist es genau das Gleiche. Menschen fühlen sich gefangen von den Winden des Lebens, die sie in eine ungute Richtung treiben. Und auch da heißt es, bildhaft Ballast über Bord werfen und so psychologisch die Flughöhe zu ändern, um andere Strategien zu finden, die bessere Richtungen zum Leben bieten. Dieser Gedanke hat mich fasziniert und lässt mich nicht mehr los: Ballast abwerfen, psychologisch die Flughöhe ändern, sich von einem anderen Wind ergreifen lassen, so an ein gutes Ziel kommen. Genau darum geht es doch in unserem Glauben: Unter all den Winden, die uns hier- und dorthin treiben, den Wind des Hl. Geistes zu finden, die Flughöhe ändern durch Ballast abwerfen, um diesen Wind nicht zu verlieren. Ganz konkret wurde das in der urchristlichen Gemeinde in Korinth. Die ließ sich nämlich bei ihren sonntäglichen Versammlungen von einem zerstörerischen Wind treiben lassen, der die Zukunft ernsthaft bedrohte. In der frühen Kirche waren Eucharistie und Sättigungsmahl nicht voneinander getrennt. Es wurde Brot gebrochen, dann gemeinsam ein Sättigungsmahl gegessen und schließlich nach dem Mahl der Kelch des Bundes gereicht. Zum Mahl brachte jeder und jede etwas mit. In Korinth kamen die Reichen anscheinend früher als die Armen und aßen und tranken schon mal. Warten war nicht angesagt und Teilen auch nicht. Sollten die Armen doch sehen, wo sie bleiben. Hier schreitet Paulus ein und sagt: „Wer so lieblos und unsolidarisch, so egoistisch Eucharistie feiert, der isst und trinkt sich das Gericht.“ Und dann ruft er ins Gedächtnis, was Jesus beim letzten Abendmahl getan hat. Er hat sich selbst gegeben, und das ist der Maßstab für jede christliche Gemeinde. Nur wenn der Ballast des Egoismus fällt, dann kann der gute Geist Gottes die Gemeinde wieder ergreifen und in die richtige Richtung tragen. Das Evangelium ist Kontrast pur zur Gemeinde in Korinth: Weil in Betsaida, dort am Ufer des Sees Genessaret, Jesus ist und seine Haltung der Liebe, reichen fünf Brote und zwei Fische für 5000 Menschen, und es bleiben noch 12 Körbe voll Brot übrig. Und in Korinth? Da reichte es nie, weil viele nur an sich dachten.

Schwestern und Brüder,

Eucharistiefeiern ist nie nur ein Ritus, der vollzogen wird. Eucharistiefeiern ist immer geprägt von der Liebe zu den Menschen. An meiner ersten Kaplansstelle in Schwabach wollte der dortige Diakon das seinen Ministranten klar machen. Eucharistie feiern führt hinein in die Haltung der Hingabe Jesu. Und so war es dann damals – es waren gerade viele Geflüchtete aus dem Balkankrieg in der Stadt – Aufgabe der Minis, samstags Dienst bei der Tafel zu tun, Geflüchtete zum Kaffeetrinken einzuladen, mit den Kindern zu spielen und auch Besuche in der Asylbewerberunterkunft zu machen. Das lief zwar alles nicht immer ganz rund, aber es hat mich beeindruckt und ist für mich zur wertvollen Lektion geworden. Fronleichnam 2022 heißt, in die Haltung Jesu hineinzufinden, heißt, wie Melchisedek, der Priester von Salem, Brot und Wein hinauszubringen, damit die Menschen Nahrung haben, Freude erleben und so Segen empfangen. Alles andere ist Ballast und kann weg. Ändern wir die Flughöhe, damit Gottes Geist und immer mehr ergreift. Amen Halleluja

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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