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Lesungstexte

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Predigt am Karfreitag

von Pfarrer Markus Fiedler

Liebe Schwestern und Brüder,
was ist da geschehen am Karfreitag vor den Toren Jerusalems? Was hat dieser grausame Tod Jesu für uns heute zu bedeuten? Wie lässt sich das darstellen? Nun, wir haben nach dem „Es ist vollbracht“ Jesu eine Schale zerschlagen, die Schale, die wir gestern Abend noch bei der Feier der Eucharistie verwendet war, die sozusagen noch „warm“ war von der Gegenwart Jesu. Nun ist sie zerbrochen. Sie hält nichts mehr. In meiner Fantasie war sie gefüllt mit flüssigem Gold, das nun hinausströmt. Ich sehe in dieser nun zerschlagenen Schale den zerschlagenen Christus am Kreuz, aus dessen Seitenwunde nun Blut und Wasser strömen. In der Geschichte der Kirche wurde diese Seitenwunde zur Quelle der Sakramente, in denen uns Christi Liebe zuströmt, wertvoller als alles Gold dieser Erde. Und sie wurde zum Bild für Jesu Erbarmen und Mitleid mit der leidenden Schöpfung, Pflanzen, Tiere und Menschen. Das Kreuz ist aufgerichtet im Jahr 2022, und der Gekreuzigte wendet sich zu und ist nahe allem Verwundeten und Leidenden. Sein Schrei „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ erklingt aus dem Mund der Menschen in den Ruinen von Mariopol. Sein „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein“ hört die Sterbende im Neumarkter Klinikum. Sein „Mich dürstet!“ ruft das verhungernde Kind in Äthiopien oder Madagaskar. Sein „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ hallt wider in den Ohren der Kriegstreiber. Und sein „Vater, in deine Hände lege ich voll Vertrauen meinen Geist“, das können all jene beten, die von Sorgen beladen und niedergedrückt durchs Leben gehen. Ja, Jesu Kreuz ist der Wendepunkt der Geschichte: Seit Karfreitag und Karsamstag sind auch die tiefsten Abgründe des Menschen Gottes voll. Wie oft beten wir im Glaubensbekenntnis gedankenlos den Satz „hinabgestiegen in das Reich des Todes“? Gerade in den ostkirchlichen Liturgien spielen Ikonen eine Rolle, die den Abstieg Jesu in die Unterwelt zeigen. Was für eine Hoffnung! Er ist da, wo niemand mehr da ist und streckt die Hand zur Rettung aus. Ja, die zerschlagene Schale, das zerschlagene Gebein Jesu, seine Seitenwunde – Sie stehen offen, damit wir zu ihm kommen, sein Erbarmen erspüren und als Erlöste selbst Erlösende werden. Amen

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Postbauer-Heng

Sonntag 10:30 Uhr St. Elisabeth
1. u. 3. Samstag im Monat 18:00 Uhr Ezelsdorf
2., 4. u. 5. Samstag im Monat 18:00 Uhr St. Elisabeth

Heilige Messen in der Pfarrei Seligenporten
Sonntag 09:00 Uhr
1. Samstag im Monat 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Pfarrbüro

Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Freitag: 8.30 - 12:00 Uhr

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